Die Blutgruppendiät

Schlank im Schlaf – Hoffnung und Realität          

Wer sich seiner Blutgruppe gemäß ernährt, bleibt nicht nur vital und gesund, sondern nimmt auch noch ab – das behauptet zumindest Peter J. D’Adamo, ein Naturheiler aus den USA. Seine Idee so scheint es, hat auch in Europa eingeschlagen, versucht sie doch Übergewichtigen und chronisch Kranken neue Hoffnung und Heilung von Zivilisationskrankheiten zu versprechen. Denn, so D’Adamo, mit der Nahrung sollen bestimmte Proteine (Lectine) in die Blutbahn gelangen, die Blutzellen dort verklumpen und dadurch den Körper schädigen. Vermeidet der Einzelne seine spezifischen Lectine, soll dies der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden sein.

Diese Theorie ist nach Aussage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung jedoch völliger Unsinn und wissenschaftlich nicht haltbar. Auch Ärzte bezeichnen die Annahmen des Naturheilers als medizinisch unseriös.

D’Adamo teilt Menschen und Nahrung in 4 Typen:

  • Blutgruppe O: Der Jäger, durchsetzungsfähig und willensstark, führt die Nahrungskette an. Er soll sich nach D’Adamo bevorzugt von Fleisch, Geflügel, Seefisch, Obst und Gemüse ernähren. Milch, Milchprodukte und Weizen seien zu meiden.
  • Blutgruppe A: Der Landwirt, kooperativ und verträglich, mit Schwerpunkt auf Pflanzennahrung. Seine Ernährung sollte aus Fisch, Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse bestehen, während Fleisch, Milch, Milchprodukte und Eier besser dem Teller fern bleiben.
  • Blutgruppe B: Der Anpassungsfähige, auf Ausgleich bedacht. Diese Gruppe sieht D’Adamo als bevorzugt an, denn sie darf fast alles essen. Als einzigem Typ gesteht der Naturheiler dieser Gruppe den Konsum von Milch und Milchprodukten zu. Weiteres darf Fleisch, Getreide, Gemüse und Obst gegessen werden. Wenig günstig seien Nüsse und Samen, Buchweizen und – etwas unklar beschrieben – auch Weizen.
  • Blutgruppe AB: Der Rätselhafte, der einen anpassungsfähigen Mix aus Typ A und B verkörpert. Auch hier hapert es mit klaren Angaben. D’Adamo schlägt dieser Blutgruppe eine Mischkost aus A und B vor, die willkürlich scheint.

Die Begründung für eine derartige Einteilung liegt nach D’Adamos Ausführungen in den Eiweißbausteinen der Nahrungslecitine, die mit verschiedenen Kohlenhydraten verklumpen sollen. Dies zur Grundlage einer ganzen Ernährungslehre zu machen, scheint überzogen – insbesondere, da beim Kochen und anderen Verarbeitungsformen größere und kleinere Veränderungen in den Nahrungsmitteln unvermeidlich sind. Nach einem Urteil der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist „in keinem Fall wissenschaftlich dokumentiert, dass Lectine aus Lebensmitteln im Blut zu Verklumpungen (Agglutinationen) führen. Eine Ernährung entsprechend der Blutgruppe ist weder ein Allheilmittel zum Schutz vor Zivilisationserkrankungen noch ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Blutgruppendiät bereits bestehende Erkrankungen günstig beeinflussen kann. D’Adamo verwendet ungesicherte, verführerisch einfach klingende Annahmen als Fakten und stellt Lectine in Nahrungsmitteln als eine generelle Gefahr dar.“

Obwohl einige Empfehlungen vielleicht bewirken, dass der eine oder andere ein neues Lebensmittel ausprobiert und somit seinen Speiseplan dauerhaft bereichert, bringen manche Zutaten den Diätwilligen in Schwierigkeiten. Yamswurzeln, Kombuchaalgen oder Essener

Brot können nur in Spezialgeschäften gekauft werden. Wie Ernährungsberater versichern, besteht aber ein wesentliches Kriterium erfolgreicher Diäten darin, sie im alltäglichen Leben einfach organisieren zu können.  

Plus     Minus

Neue Lebensmittel Kennenlernen
Obst und Gemüse empfohlen
Kein Kalorienzählen
            – Wissenschaftlich nicht fundiert
– Falsche Aussagen über den gesundheitlichen Nutzen
– Einkauf aufwändig
– Mangelerscheinungen möglich

 

 

D´Adamos Blutgruppendiät – Der Sommerschlager 2000

 

Es scheint so, als fülle die Diskussion über die Blutgruppendiät nach Peter J. D´Adamo das ernährungswissenschaftliche Sommerloch des Jahres 2000. Viel mehr an Positivem kann den Lehren des Naturheilkundlers aber von der Fachwelt nicht abgewonnen werden. Das erstaunt, denn allerorts wird bescheinigt, dass seine Theorien verblüffend einsichtig sind.

 

Philosophie und Thesen

D´Adamos Grundthese ist die, dass bestimmte Proteine, so genannte Lectine, in die Blutbahn gelangen, dort die Blutzellen verklumpen und dadurch letztendlich den Körper schädigen können. Welche Lectine unser Blut schädigen, soll von der jeweiligen Blutgruppe abhängen. Je nach Blutgruppentyp sollen nämlich unterschiedliche Lectine an die Blutzellen binden.
Tatsächlich unterscheiden sich die Blutgruppen A, B, AB und 0 durch das Vorhandensein oder Fehlen von Antigenen (Oligosacchariden) auf den Erythrozyten (rote Blutkörperchen). So besitzen die Erythrozyten der Blutgruppe A das Antigen A, die der Blutgruppe B das Antigen B und bei der Blutgruppe AB sind beide Antigene vorhanden. In vitro (im Reagenzglas) konnte nun auch nachgewiesen werden, dass unterschiedliche Lectine an die jeweiligen Antigene andocken können. D´Adamo geht nun davon aus, dass dies nicht nur im Reagenzglas erfolgt, sondern dass Lectine im Verlaufe der Verdauung in größerer Menge unverändert ins menschliche Blut übertreten können und es dort durch die blutgruppenspezifische Lectinbindung zu einer gesundheitsschädigenden Agglutination (Verklumpung) kommt. D´Adamos Beobachtung, dass verschiedene Lectine an die Antigene unterschiedliche Blutgruppen binden können, veranlasste ihn, Ernährungsempfehlungen für die Träger der verschiedenen Blutgruppen zu beschreiben. Die Blutverklumpungen sollen einen verlangsamten Stoffwechsel zur Folge haben, der u.a. zu Gewichtsproblemen führt. D´Adamo hat daher für jede der 4 Hauptblutgruppen anhand der enthaltenen Lectine geeignete und ungeeignete Lebensmittel zusammengestellt.
Würde sich jeder Mensch gemäß seiner Blutgruppe ernähren, so wäre nicht nur Übergewicht und Verdauungsproblemen Paroli geboten, auch Erkrankungen wie Krebs und Diabetes könnten dadurch positiv beeinflusst werden, so D´Adamo. Ob ein Lebensmittel für eine bestimmte Blutgruppe geeignet ist, hängt nach D´Adamo damit zusammen, welche Lebensumstände herrschten, als sich die einzelnen Blutgruppen entwickelten.

 

Die Entstehung der Blutgruppen

Die Blutgruppe 0 hat sich nach seiner Theorie vor 40.000 Jahren entwickelt, als das Leben im Wesentlichen aus der Jagd bestand. Entsprechend sollen die Menschen mit dieser Blutgruppe Fleisch gut vertragen. Aber auch der Rest der damaligen Lebensumstände soll übernommen werden. So soll statt der Jagd vermehrt Sport getrieben werden.

Die Blutgruppe A entwickelte sich vor ca. 20.000 Jahren. Zu der Zeit, als sich der Ackerbau etablierte. Entsprechend gut werden Getreide- und Milchprodukte vertragen.

Träger der Blutgruppe B, die sich vor ca. 10.000 bis 15.000 Jahren im Himalaja entwickelte, dürfen, weil besonders anpassungsfähig, nahezu alles essen.

Die Blutgruppe AB soll sich erst vor 1000 Jahren entwickelt haben. Träger dieser Blutgruppe sollen eine Art Mischkost aus A und B zu sich nehmen. Da Menschen mit der Blutgruppe AB keine A- und B-Antikörper im Blut besitzen, sind sie nach D´Adamos Theorie besonders geschützt gegen Autoimmunerkrankungen, weil das Immunsystem weniger stark ausgeprägt ist. Da damit aber auch eine Gefahr für die Ausbreitung von Krebszellen einhergehen soll, schlägt der Autor vor, vermehrt tumorhemmende Nahrungsmittel zu verzehren.

 

 

 

Ernährungsrichtlinien

Entsprechend D´Adamos Theorie, dass die Träger der Blutgruppen die Nahrungsmittel besonders gut vertragen, die bei der Entstehung der jeweiligen Blutgruppe vorherrschend waren, ergeben sich folgende Empfehlungen:

 

Empfehlenswert

Nicht empfehlenswert

Charakter

0

Empfehlenswert:

Fleisch
Geflügel
Seefisch
Obst
Gemüse

nicht empfehlenswert:

Milch u. Milchprodukte
Weizenprodukte)
Kohl
Erdnüsse
Pistazien
Kartoffeln

Charakter:

Jägertyp, durchsetzungsfähig und willensstark, reagiert unmittelbar und körperlich auf Stress. Hat Probleme bei der Verdauung von Klebereiweiß (Gluten). Dieses soll der Hauptfaktor für die Gewichtzunahme sein.

A

EM:

Soja
Getreideprodukte
Hülsenfrüchte
Obst
Gemüse
Fisch

Möglichst aus Bioanbau

NM:

Fleisch u. Wurst
Milch u. Milchprodukte
Eier

Landwirt, widerstandsfähig, kooperativ und verträglich, reagiert auf Stress mit geistigen Mitteln. Verfügt über weniger Magensäure.

B

EM

Fleisch
Gemüse
Obst
Milch u. Milchprodukte

NEMP:

Weizen
Buchweizen

Nüsse
Geflügel

Charakter

Der Ausgeglichene, anpassungsfähig, neigt zu Übergewicht, wird gut mit Stress fertig. Kann Milch vertragen, da im Blut ein Molekül kursiert, das auch in Milch zu finden ist.

AB

Empfehlung:

Tofu
Fisch
grünes Gemüse
Fleisch (kl .Port.)
gesäuerte Milchprodukte (kl. Port.)
Grüntee
Knoblauch

nicht empf:

Kidneybohnen
Mais
Buchweizen
Weizen
Rotes Fleisch
Zigaretten

Charakter:

Der „Rätselhafte Mischtyp“ ist das Ergebnis der Kreuzung der Typen A und B. Besitzt ein „träges“ und „tolerantes“ Immunsystem, das vor Autoimmunerkrankungen schützt, aber eine erhöhte Gefahr für Krebs darstellt. Verfügt über einen überempfindlichen Verdauungstrakt.

 

Bewertung

So einfach, wie sich die Ernährungslehre von D´Adamo auch anhört, so enthält sie doch einige Fehler:

Lectine werden beim Kochen weitgehend inaktiviert, hätten also lediglich im unerhitzten Lebensmittel eine Bedeutung.

Viele der von D´Adamo genannten Lebensmittel haben nicht die von ihm genannte Blutgruppenspezifität. So werden die Lectine von Hühnern zu Unrecht als Blutgruppe B-bindend eingestuft. Lectine von Tomate und Kartoffel binden gar blutgruppenunabhängig.

Der wissenschaftliche Beweis für die Blutverklumpungen durch Lectine wird von D´Adamo nicht erbracht. Dies wird auch schwierig sein, da nach bisherigem Wissensstand Lectine (aus Tomate, Erdnuss und Weizenkeimen) die Darmwand zwar in messbarem, aber nicht in quantitativem Umfang durchdringen. Ferner produziert unser Körper selbst Lectine, die auch die Fähigkeit der Blutgruppenbindung haben. Von diesen geht jedoch nachgewiesenermaßen kein Risiko aus.

Geradezu gefährlich werden D´Adamos Aussagen aber, wenn es um die Verbesserung von Krankheiten geht. Hier werden ohne einen einzigen Beleg Aussagen getroffen, die schlicht falsch sind. Immerhin gibt der Autor zu, dass seine Lehre auf den „ärztlichen Erfahrungen“ seines Vaters und ihm beruhen.

Annahmen wie die, dass Gluten für Träger bestimmter Blutgruppen einen Hauptfaktor für eine Gewichtszunahme darstellen, entbehren jeder Grundlage.

Wissenschaftlich erwiesen ist lediglich die Gefahr, die von roh oder nur sehr kurz gegarten Bohnen ausgeht. Das Bohnenlectin bindet allerdings blutgruppenunabhängig und ist durch Kochen sehr leicht zu inaktivieren.

Somit ist der Wert der Blutgruppendiät als sehr gering einzuschätzen. Will man denn (außer der Tatsache, dass das Sommerloch gefüllt wird) etwas Positives sehen, so ist es die Tatsache, dass allen Blutgruppen empfohlen wird, vermehrt Obst und Gemüse zu konsumieren.

 

Stimmen aus der Fachwelt

 

 

Die DGE zweifelt D´Adamos Theorien an und bemängelt, dass wissenschaftlich geprüfte, in Fachzeitschriften veröffentlichte Daten zur Bestätigung der Theorien und Empfehlungen von dem Autor nicht vorgelegt werden. Weiter wird von der DGE bemängelt, dass der Autor den Vorgang der Lebensmittelzubereitung außer Acht lässt: „Generell zerstört Erhitzen die Lectinaktivität in fast allen Nahrungsmitteln mit Ausnahme von gerösteten Erdnüssen.“ Die Gesellschaft kommt zu dem Schluss, dass D´Adamos Ratschläge auf den ersten Blick verblüffend einsichtig sind, aber ungesicherte, verführerisch einfach klingende Annahmen dabei zu Fakten werden, die Lectine in Nahrungsmitteln fälschlicherweise als eine generelle Gefahr darstellen.

 

BLUTGRUPPENDIÄT

Die Blutgruppe ist der Schlüssel, der die Tür zu der geheimnisvollen Welt von Gesundheit, Krankheit, Langlebigkeit, körperlicher Vitalität und emotionaler Stärke öffnet. Sie bestimmt die Krankheitsanfälligkeit und gibt vor, welche Nahrungsmittel man zu nehmen soll und wie man sich körperlich betätigen soll. Sie ist ein Faktor für den Grad der Energie und das Verwerten von Kalorien. 

            Die Entstehung der Blutgruppen:   

            Der Mensch war gezwungen, seine Ernährung den sich wandelnden Lebensbedingungen anzupassen, so erzeugte neue Kost bestimmte Anpassungen des Verdauungs- und Immunsystems. Die Spezialisierung war zunächst zum reinen überleben und später zur Entfaltung in der neuen Heimat erforderlich.      

            Jede Blutgruppe enthält die genetische Botschaft der Ernährungs- und Verhaltensweisen unserer Vorfahren.     

 

Die Blutgruppe O steht für alt. Mit dem Erscheinen unserer ersten Vorfahren, ca. 40.000 v. Chr. stand der Mensch an der Spitze der Nahrungskette. Sie gingen auf die Jagd und waren geschickte und gefährliche Jäger. Sie ernährten sich hauptsächlich von Fleisch. Nachdem die Jagdreviere leer waren zogen sie los und im Zuge der Wanderungsbewegung zerstreute sich der Mensch der Blutgruppe O auf der Erde. Die Blutgruppe A steht für agrarisch. Die Blutgruppe entstand ca. zwischen 25.000 und 15.000 v. Chr. Die wichtigsten Kennzeichen dieser Kultur waren die Landwirtschaft und die Viehzucht. Die Menschen gaben ihr unsesshaftes Leben auf und gründeten stabile Gemeinschaften. Diese gravierende Umstellung der Ernährung führte zu Veränderungen im Verdauungstrakt und Immunsystems der Völker. Der Mensch der Blutgruppe A entstand. Die Blutgruppe B steht für Balance. Sie entwickelte sich in der Zeit zwischen 15.000 und 10.000 v.Chr. im Gebiet des Himalaya-Hochlands, das heute zu Pakistan und Indien gehört. Aufgrund des Klimawechsels änderte sich die Blutgruppe. Die Blutgruppe AB steht für modern. Die Blutgruppe AB ist selten und ist die historisch jüngste Blutgruppe. Sie tritt zum ersten mal um 1000 n.Chr. auf und ist durch die Völkerwanderung entstanden.

 

Die Blutgruppendiät beruht auf den wichtigsten Merkmalen und Eigenschaften der Zellen im Körper. Jede Diät umfasst 16 Nahrungsmittelgruppen:

 

  • Fleisch und Geflügel
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Milchprodukte und Eier
  • Öle und Fette
  • Nüsse und Samen
  • Bohnen und andere Hülsenfrüchte
  • Getreideflocken
  • Brot und Gebäck
  • Getreide und Teigwaren
  • Gemüse
  • Obst
  • Säfte und Flüssigkeiten
  • Kräuter, Gewürze und Verdickungsmittel
  • Würzmittel und Eingemachtes
  • Kräutertees
  • Diverse Getränke

In jeder Gruppe werden die Nahrungsmittel in drei Kategorien unterteilt:

  • Sehr bekömmlich
  • Neutral
  • Zu vermeiden.

Wenn Ihr aus der Kategorie Sehr bekömmlich und Neutral Lebensmittel esst, wird sich sehr bald ein Erfolg einstellen und Ihr werdet sehen, dass die Pfunde purzeln.